Nachhaltiges Ressourcenmanagement von mineralischen Primär- und Sekundärbaustoffen

Projektlaufzeit

10/2013 – 11/2016

Projektziel

Ausgehend von der zu analysierenden Entsorgungssituation für mineralische Bau- und Abbruchabfälle im Freistaat Sachsen sollte die Entwicklung der Stoffströme in der Verwertung und der Beseitigung in verschiedenen Abfallfraktionen abgeschätzt werden

Projektergebnisse

Bei ansteigenden Mengen an Bauschutt und leicht zurückgehenden Mengen an Bodenmaterial, die in den kommenden Dekaden zu erwarten sind, stellt sich in Tagebauen, Aufbereitungsanlagen und Deponien bereits kurzfristig für bestimmte Qualitäten der Abfallfraktionen ein Angebotsüberschuss ein. Zugleich zeigen sich insbesondere in Tagebauen Nachfrageüberschüsse für Bodenmaterial und Bauschutt höherer Qualität.

Mittelfristig fragen Tagebaue mit bestandsgeschützter Zulassung Bodenmaterial bis zu einer Qualität Z 1.2 und höher nach. Gleiches gilt für Bauschutt bis zu einer Qualität von W 1.1, der zu berg- und betriebstechnischen Zwecken eingebaut werden kann. Beide Nachfragen werden mit den mittelfristig erwarteten Angeboten entsprechender Qualität nicht vollständig bedient werden können

Die Verwertung von Bauabfällen in Aufbereitungsanlagen hat ein beachtliches Niveau erreicht. Vor allem Bauschutt wird als Recyclingbaustoff aufbereitet. Angesichts einer Verschärfung der Marktsituation für Recyclingprodukte, die aufgrund einer rückläufigen Neubautätigkeit und damit einhergehenden stagnierenden Bauproduktnachfrage zu erwarten ist, stellt bereits das Beibehalten des heute bereits bestehenden Niveaus des Recyclings eine Herausforderung dar, erst Recht aber eine Erhöhung dieser Menge mit dem Ziel einer verstärkten Ressourcenschonung. Potenziale für eine Erhöhung der Nachfrage werden sowohl durch Erhöhung der Nachfrage von RC-Material sowie verstärkter Aufbereitung von Bodenmaterial und Bauschutt niedriger Qualitäten, für die ein Angebotsüberschuss prognostiziert ist, zu höheren Qualitäten, so dass damit der berechnete Nachfrageüberschuss bedient werden kann.

Die nach § 14 Abs. 3 KrWG zu erreichende Verwertungsquote von 70 % für Bau- und Abbruchabfälle (mit Ausnahme von in der Natur vorkommenden Materialien mit der ASN 17 05 04), bemisst sich nach dem Anteil der einer Vorbereitung zur Wiederverwendung, dem Recycling oder der sonstigen stofflichen Verwertung (einschließlich der Verfüllung) zugeführten Bau- und Abbruchabfälle. Sowohl die zu erwartende Verringerung der Abfallmengen, die zur Verfüllung von Tagebauen genutzt werden, als auch eine Steigerung der auf Deponien beseitigten Abfallmengen, würde zu einer Verringerung der Verwertungsquote nach § 14 Abs. 3 KrWG führen. Um die Quotenvorgabe des § 14 Abs. 3 KrWG erreichen zu können, müssen vor allem Anstrengungen zur Stärkung des Recycling von Bau- und Abbruchabfällen unternommen werden.

Die qualitativen Anforderungen an eine Verwertung von Bauabfall in Tagebauen haben zur Konsequenz, dass das Angebot ansteigen wird. Dabei ist vor allem mit einem Anstieg des Angebotes von Bauschutt mit Zuordnungswerten größer W 1.1  an Deponien zu rechnen. Tagebaue, bei denen hinsichtlich der Verfüllung Bestandsschutz besteht, weil sie vor 2012 mit obligatorischen Rahmenbetriebsplänen oder Abschlussbetriebsplänen zugelassen wurden, werden dieses Angebot durch entsprechende Nachfragen bis zu ihrer vollständigen Verfüllung noch eine Zeit lang und bis zu bestimmten Qualitäten aufnehmen können. Sobald jedoch diese Verfüllungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind, werden in Sachsen auch Deponiekapazitäten der DK I benötigt, wenn das Angebot an qualitativ minderwertigem Bauschutt sowie in geringerem Umfang auch Bodenmaterial die Kapazitäten der vorhandenen Deponien der Klassen II und III nicht unnötig belasten soll. Diese Deponien, bei denen Bauschutt auch für Deponiebaumaßnahmen eingesetzt wird, tragen einstweilen zur Entsorgungssicherheit bei.

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 41: Kreislaufwirtschaft

Dr. Axel Zentner

Telefon: 0351 8928-4100

E-Mail: Axel.Zentner@smekul.sachsen.de

Abschlussbericht

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