Zu einer wichtigen Aufgabe der Abfallwirtschaft gehört die Auswertung und Bereitstellung von Informationen über Mengen, Herkunft und Verbleib von Abfällen.
Siedlungsabfälle umfassen alle Abfälle aus privaten Haushalten sowie gewerbliche Abfälle ähnlicher Zusammensetzung. Abfälle aus anderen Herkunftsbereichen, wie beispielsweise Abfälle von öffentlichen Flächen (Straßenkehricht, Papierkorbabfälle, Garten- und Parkabfälle), Abfälle aus Gewerbe und Industrie, Bau- und Abbruchabfälle sowie Abfälle aus Sortier- und Behandlungsanlagen gehören ebenfalls zu den Siedlungsabfällen.
Die Abfälle aus privaten Haushalten und dem Kleingewerbe werden unterteilt in
Restabfälle
sperrige Abfälle
Bio- und Grüngut
Wertstoffe wie Papier, Glas, Leichtverpackungen (Verpackungen aus Kunststoffen, Metallen sowie Verbundmaterialien) sowie weitere, getrennt erfasste Fraktionen wie Kunststoffe, Holz, Reifen, Altbekleidungen usw., die einer Verwertung zugeführt werden können
ausgediente Elektro- und Elektronikaltgeräte (Kühlschränke, Waschmaschinen, Leuchtstoffröhren, Energiesparlampen usw.)
Problemabfälle (Batterien, Medikamente, Lack- und Farbreste usw.).
Die Siedlungsabfallbilanz des Freistaates Sachsen stellt Aufkommen und Verbleib der den Landkreisen, kreisfreien Städten und Abfallverbänden sowie den Systemen nach Verpackungsgesetz überlassenen Abfälle dar. Grundlage dafür sind die jährlichen Abfallbilanzen über Art, Menge, Herkunftsbereiche und Verbleib der verwerteten und beseitigten Abfälle nach § 6 Abs. 2 des Sächsischen Kreislaufwirtschafts- und Bodenschutzgesetzes (SächsKrWBodSchG). Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) erarbeitet und veröffentlicht die Siedlungsabfallbilanz des Freistaates Sachsen.
Seit geraumer Zeit beschäftigen sich die Menschen intensiv mit dem Klimawandel und dessen mögliche Auswirkungen nicht nur auf die Umwelt, sondern auch auf die Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Die Abfallwirtschaft spielt für den Klimaschutz eine wesentliche Rolle.
Untersuchungen zur Klimarelevanz der Abfallwirtschaft im Freistaat Sachsen erfolgten im Jahr 2003 in Zusammenhang mit dem Klimaschutzprogramm von Sachsen (2005) und im Jahr 2008, welches vor allem als Fortführung der Studie von 2003 diente. In der zuletzt durchgeführten Studie wurden die verschiedenen abfallwirtschaftlichen Maßnahmen in Sachsen auf ihre Energieeffizienz und Klimawirksamkeit untersucht. Im Mittelpunkt der Untersuchungen standen Berechnungen zur Klimarelevanz für die Entsorgung von Rest- und von Bioabfällen. Als Datenquellen dienten neben Literaturangaben vor allem umfangreiche Befragungen bei den Anlagenbetreibern sowie den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern und Abfallverbänden für das Jahr 2007 überlassener Siedlungsabfälle (Siedlungsabfallbilanz, LfULG 2007).
Die Ergebnisse der Studie haben gezeigt, dass die von den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern und Abfallverbänden im Freistaat Sachsen in den letzten Jahren ergriffenen abfallwirtschaftlichen Maßnahmen bereits spürbar zur Einsparung klimarelevanter Emissionen beigetragen haben (ca. 9.300 t CO2-Äq. für das Jahr 2007). Den größten Beitrag zur Klimaentlastung leistete die Einführung der Abfallvorbehandlung (2005).
Allerdings lässt die Studie auch erkennen, dass noch erhebliche Potenziale zur weiteren Reduzierung der Treibhausgase und damit zur weiteren Förderung des Klimaschutzes bestehen. Die Studie soll daher auch Grundlage für weitere Arbeiten im Bereich des Klimaschutzes durch abfallwirtschaftliche Maßnahmen sein. Wir meinen, dass alle Möglichkeiten der Kreislauf- und Abfallwirtschaft zu nutzen sind, um Beiträge zum Klimaschutz und zur Verbesserung der Energieeffizienz zu leisten. Alle Akteure in der Abfallwirtschaft sind angehalten, dies bei ihrer Tätigkeit umfassend zu beachten.
Publikationen
Klimarelevanz und Energieeffizienz
Untersuchungen zur Klimarelevanz der Abfallwirtschaft in den Abfallverbänden des Freistaates Sachsen.